Derzeit wird ja landauf, landab der Winter abgeschrieben und schon (wieder) als Rekordwinter zu den statistischen Akten gelegt. Dabei läuft der Winter ja noch. Statistisch hat der meteorologische Winter bis zum 18. Januar 49 von 91 Tagen rum, also etwas mehr als die Hälfte. Die aktuelle Winter-Temperatur liegt bei 3,55 Grad. Wärmer waren die Winter 2016 und 1975 mit jeweils 3,6 Grad und selbstverständlich der Rekordhalter 2007 mit 4,4 Grad.
Wir sprachen vor ein paar Tagen ja davon, dass jemand behauptet hätte, wir lägen mit Ablauf des 19. Januars bei einer Januar-Mitteltemperatur von 6 Grad. Es sind aktuell 4,62 (bis zum 18.) und wir werden wohl mit Ablauf des 19. bei knapp 4,5 Grad heraus kommen.
Die vorletzte Januar-Woche wird den Wärmeüberschuss teilweise ordentlich abbauen. Eine ruhigere (Inversions)Wetterlage sorgt für ein deutlich niedrigeres Temperatur-Mittel. Der direkte Modell-Output, der meist auch auf den Apps ist, zeigt nachts leichten Frost und tagsüber fast überall (deutlich) positive Werte. Das wird aber nicht unbedingt so sein. Am Montag haben wir Durchmischung, d. h. die Temperaturen aus der Höhe werden größtenteils zum Boden gemischt und es wird recht mild; im Norden ist es Westwind, im Südosten Ostwind. Dann schläft der Wind für ein paar Tage ein. Nachts kann sich die Luft auskühlen und sorgt verbreitet für Frost. Bei Nebel und starkem Dunst stellt sich in manchen Niederungen Dauerfrost ein. Sollte vielleicht sogar mancherorts ein Mini-Hauch von Schnee liegen, fördert das das Auskühlen.
Mit dem nächsten Wochenende und der letzten Januar-Woche kommt wieder Schwung in die Wetterküche. Alle Einzelheiten dazu besprechen wir im Video mit den jeweiligen 15 Tage-Trends bzw. mit den 16 Tage-Trends, wie ihr das auch immer nennen wollt.
Kommen wir noch einmal zurück zum Februar und zum Winter. In der Regel werden Monatsprognosen von vielen einfach nur eins zu eins von den Modellberechnungen abgekupfert. Es wird gar nicht hinterfragt, ob das auch so kommen wird oder könnte – es findet also keinerlei Interpretation statt. Und ich habe mit dem milden und weiter trockenen Februar so meine Zweifel:
Beim Blick in die Nordhemisphäre erkennen wir eine markante Umstellung – weg von der derzeitigen Lage mit der atlantischen Mild-Pampe-Befeuerung hin zum Wechsel mit Nordmeer-Grüßen. Alles Weitere seht ihr hier im Video.
Im Laufe der Woche schauen wir uns mal den gesamten Verlauf der kommenden Monate an wie und warum welche Wahrscheinlichkeiten für den Frühling und den Sommer gegeben sind oder sein werden, sprich: wir spekulieren dann mal so richtig! Habt bis dahin einen schönen Wochenstart!